Dies ist Tag 4 unserer Blogtour zum Buch Hinterhofleben von Maik Siegel aus dem Divan Verlag.
Ich möchte heute näher auf das Thema des Buches eingehen, was es in mir ausgelöst hat und inwieweit es einen Menschen verändern kann.
Ich lade euch herzlich dazu ein, mit mir und anderen über das Thema zu diskutieren. Und am Ende gibt es auch noch etwas zu gewinnen ;-)
Wie ihr an Tag 1 bei Charleen erfahren habt, geht es in diesem Buch um die Bewohner eines Hauses und im Mittelpunkt steht Samih, der aus Syrien geflüchtet ist und sich derzeit illegal in Deutschland aufhält. Inga, eine junge Lehrerin und Bewohnerin des Hauses, hat ihn zusammen mit ihrem Freund Jan aufgenommen. Doch seit Samih im Haus aufgetaucht ist, ist die Stimmung der Hausgemeinschaft umgeschlagen. Jeder hat seine eigene Meinung über ihn, über die anderen Hausbewohner, es werden Intrigen gesponnen und offene und versteckte Kämpfe ausgetragen.
Was hat das Buch in mir ausgelöst? Hat es mich verändert?
Natürlich habe auch ich mitbekommen, dass das Thema „Flüchtlinge in Deutschland“ in den letzten beiden Jahren ein Hoch erfahren hat. Augenscheinlich flüchten immer mehr Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen aus ihrer Heimat und kommen zu „uns“. Und vermutlich hat jeder seine eigene Meinung dazu, ob er Fakten kennt oder nicht.
Das Buch hat mir verdeutlicht wie viele Perspektiven es gibt und dass oft nicht nur Unwissenheit, sondern dass es vor allem eine Sache ist, die die Menschen vor Flüchtlingen zurückschrecken lässt: Angst. Durch Medien, Freund, Familie oder Bekannte aufgebauscht gibt es jede Menge Vorurteile. Von „sie nehmen unsere Arbeitsplätze weg“ über „sie nutzen unser Land aus“ bis hin zu „sie sind Diebe“ hat man schon alles gehört.
Aber es sind nur Menschen. Menschen, die selbst in großer Angst leben, die größtenteils alles verloren haben; ihr Hab und Gut und in vielen Fällen noch schlimmer: ihre Familie.
Mir hat das Buch aufgezeigt wie engstirnig und stur manche Menschen einfach sind und es hat mich ein bisschen wütend und auch traurig gemacht. Durch Klatsch und Tratsch werden Dinge in Bewegung gebracht, die zu einem Ende führen, das niemand gut finden kann. Und durch einfache Kommunikation hätten einige Probleme gelöst werden können. Andererseits war ich auch ein wenig stolz. Denn wieder einmal zeigt uns unter anderem ein Kind, wie man es richtig macht: aufmerksam sein, sich nicht scheuen Fragen zu stellen. Und schon versteht man die Welt ein bisschen mehr. Und die Menschen. Das Buch wird noch eine Weile in meinen Gedanken rumspuken, denn es hat mich getroffen.
Was kann das Buch anderen Menschen bringen?
Ich kann nur jedem empfehlen dieses Buch zu lesen. Es wird von manchem die Augen öffnen und vielleicht schafft es das Buch, dass der Leser darüber nachdenkt wie er selbst sich verhalten würde. Und sollte man nicht auch mal darüber nachdenken, dass es jeden treffen könnte? Ja, natürlich, wir leben in einem sicheren Land, aber das könnte auch anders sein. Es müsste nur morgen Krieg ausbrechen und was wäre dann? Wären wir nicht froh um jede helfende Hand und würden hoffen, dass andere Länder uns aufnehmen? Ohne Zögern, ohne Vorurteile, ohne Angst? Es gibt da so einen Spruch: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Und genauso sollte sich jeder verhalten. Auch wenn es manchmal schwierig ist.
In diesem Buch wird der Leser mindestens einen Charakter finden, in dem er sich selbst wiederfindet. Und dann sollte er anfangen nachzudenken. Denn in diesem Buch steht auch noch ein ganz anderes Wort im Fokus: Schuld. Wer hat schuld? Hat überhaupt jemand schuld? Und ich glaube, am Ende wird sich jeder Leser fragen, wie er selbst gehandelt hätte und inwieweit er sich schuldig fühlen würde.
Und dazu: So etwas geschieht täglich. Und nicht nur in anderen Ländern, sondern genau hier, bei uns, im so zivilisierten Deutschland.
Mein Fazit:
Das Buch hat eine immer noch ganz aktuelle Thematik und kann vielen Menschen die Angst vor Menschen nehmen, die auf der Flucht sind. Die Angst vor dem Fremden. Man beschäftigt sich mit einem wichtigen Thema, das auch ganz einfach auf andere Situationen übertragen werden kann. Und so haben wir nicht nur ein spannendes Buch, sondern dazu ein Buch vor uns, das uns noch etwas Wichtiges auf den Weg mitgeben kann.
Gewinnspiel:
Beantwortet einfach folgende Frage in den Kommentaren:
Wie heißt der aus Syrien kommende Flüchtling?
Euer möglicher Gewinn:
2x je 1 Taschenbuch „Hinterhofleben“
3x je 1 EBook „Hinterhofleben“
Hier findet ihr die Teilnahmebedingungen
Gewinnspiel endet am 05.03.2018. Gewinner werden auf der Agenturseite bekanntgegeben.
Kleiner Tipp:
Ihr könnt an jedem Tag der Blogtour ein Los gewinnen, indem ihr die Fragen auf den anderen Blogs auch noch beantwortet ;-)
Und hier sind die anderen Blogtourteilnehmer:
Tag 1 bei Charleen’s Traumbibliothek –> „Ein brisantes Buch“
Tag 2 bei Beatrice von Eine Bücherwelt –> „Ein Haus als Querschnitt eines Landes“
Tag 3 bei Diana von Abendsternchens bunte Welt –> „Samih – Protagonist der Herzen“
Tag 4 bei mir :-)
Tag 5 bei Sandy von Sandys Welt –> „Maik Siegel im Gespräch“
8 Kommentare zu “Wie ein Flüchtling eine Gemeinschaft verändern kann”
Wortopolis
Liebe Anna,
vielen Dank für den Tipp zu diesem schönen Beitrag! Du hast Recht: Das Thema ist topaktuell und wichtig und dafür viel zu wenig präsent in den Medien. Bücher wie „Hinterhofleben“ sind daher ein bedeutender Beitrag für die Auseinandersetzung. Leider befürchte ich, dass gerade diejenigen, die sich allzu leicht mit Angst und Vorurteilen anstecken lassen (AfD und Pegida lassen grüßen) solche Bücher nicht in die Hand nehmen. Eigentlich ist es doch so, dass jeder Mensch, der sich mit der Thematik auseinandersetzt, ohnehin zu ähnlichen Erkenntnissen wie du kommen müsste. Die große Frage für mich bleibt daher: Warum legen so viele Menschen keinen Wert darauf, sich eine differenzierte Meinung zu bilden, sondern lassen sich mit Halb- und Parolen-Wissen aufhetzen? Ich werde das Thema mal in meine Kolumnen-Agenda aufnehmen … je mehr darüber gesprochen wird, umso besser. Toll, dass du genau das hier tust!
Viele Grüße
Britta
https://www.wortopolis.de
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Passion4Books
Danke für deine Worte liebe Britta :-)
Es ist schön, dass ich mit dieser Meinung nicht allein dastehe. Vielleicht können wir gemeinsam etwas mehr Aufmerksamkeit darauf lenken. Danke, dass du das Theme in deine Kolumnen-Agenda aufnimmst :-)
Vielleicht hast du Lust mal zusammen etwas zu einem Thema zu gestalten?
Liebe Grüße
Anna
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Pingback: Hinterhofleben – Flüchtlinge und Deutschland | Passion4Books
Katrin Becker
Der Flüchtling heißt Samih. Ich würd mich sehr über das Buch freuen, da ich in meiner Klasse nur 3 Kinder ohne Migrationshintergrund habe und dadurch auch Einblick in das Leben einiger Familien.
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Kathrin Eschenbacher
Hey!
Der Junge heisst Samih.
Ich lese sehr gerne Bücher über dieses Thema. So bin ich nun auch auf deinen Blog und diesen Artikel aufmerksam geworden! Wir haben auch Kontakt zu einer Flüchtlingsfamilie, die wir regelmässig treffen und mit denen wir etwas unternehmen. Sie sind sehr nett und aufgeschlossen, aber haben auch wirklich eine heftige Geschichte hinter sich. Wenn sie erzählen, welche Erfahrungen sie hier in Deutschland dann wieder machen, mit ablehnenden Verhaltensweisen mancher, dann macht mich das sehr traurig. Denn sie sind wirklich sehr motiviert sich zu integrieren. Zudem haben wir noch ein paar lockerere Flüchtlingskontakte, ich finde es sehr wichtig, den Kontakt zu suchen, denn nur so können Vorurteile auf beiden Seiten abgebaut werden und auch eine Integration vollständig gelingen, die die Kritiker ja befürchten und mit Ausgrenzung aber eher verhindern.
Toll, dass ihr dazu eine Blogtour gemacht habt!
Ich habe auch ein paar Bücher zu diesem Thema auf meinem (noch ganz neuen) Blog vorgestellt. Falls du mal gucken magst (Blog befindet sich gerade noch in der Umbauphase, daher nicht wundern, wenn die Bücher momentan noch in einer Unterkategorie auftauchen, das soll sich bald ändern:-) Liebe Grüße!
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Heike
Hallöchen, der Flüchting heisst Samih. Gut, dass es Autoren und Blogs gibt, die sich mit diesem Thema beschäftigen.
Lieber Gruß
Heike
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Manuela Schäller
Huhu,
Danke für den schönen Beitrag.
Ein schwieriges und doch so wichtiges Thema, welches in dem Buch behandelt wird.
Eine tolle Tour um darauf aufmerksam zu machen.
Zu deiner Frage, der Flüchtling heißt Samih.
LG Manu
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karin
Hallo und guten Tag,
Danke für den heutigen Beitrag.
Nun der junge Mann aus Syrien heißt …Samih…
LG…schönen Samstag….Karin…
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