Tunakler, 220 Seiten, TB, opus magnum, 14,90 Euro
Über wer-kennt-wen.de habe ich mich mit dem Autor in Verbindung gesetzt und ihn um ein Rezensionsexemplar gebeten. Er war sehr nett und hat mir auch sehr schnell ein Exemplar zugeschickt. Leider war ich nicht so schnell mit dem Lesen, da ich einiges anderes noch davor zu lesen hatte, aber nun kommt meine Rezension (auch wenn ich mit dem Lesen selbst schon länger fertig bin).
Inhaltsangabe Buchrückseite:
Die Mutter starb, als der Junge ein halbes Jahr alt war. Den Vater, einen französischer Soldat tunesischer Herkunft, hat man nach der Geburt des Knaben verhaftet, er wurde nie mehr gesehen.
Kurz zum Inhalt von mir:
Rolf Jeblick erzählt seine eigene Geschichte. Sie beginnt mit seiner Geburt. Schon in der Kindheit ist es hart, denn seine Pflegeeltern können ihm nie die Liebe geben und zeigen, die ein Kind verdient. Seine Mutter starb, sein Vater ist nie mehr aufgetaucht. Er muss harte Arbeit leisten und kann froh sein, dem ein oder anderem guten Menschen begegnet zu sein.
Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir weniger. Die graue Farbe wirkt sehr trist. Natürlich, es ist auch eine recht traurige Geschichte, aber im Buchhandel wäre mir das Buch nicht ins Auge gesprungen. Das Bild zeigt, wie ich annehme, den Protagonisten und Autor. Es ist sehr verpixelt, aber das lässt sich wohl dem Alter des Bildes zuschreiben. Die grüne Schrift hebt sich gut ab und ist gut lesbar.
Der Titel hat mir zunächst nichts gesagt. Ich fragte mich, wer oder was ein Tunakler ist. Das wird im Buch aber schnell erklärt. Tunakler ist ein Spitzname, der sich auf die tunesische Herkunft von Rolf bezieht und wie es mir scheint, ist das nicht nett gemeint gewesen. Von der Besatzung selbst habe ich persönlich nicht allzu viel mitbekommen. Ja, es waren Soldaten im Ort, die allerdings sehr nett zu sein schienen. Und ja, der Vater wurde auch vermutlich von diesen Soldaten abgeführt, aber ansonsten finde ich den Untertitel nicht sehr passend. Wer also eine dramatische Geschichte rund um die Besatzung selbst erwartet ist hier falsch.
Die Story selbst finde ich recht gut geschrieben. Die Gliederung in kurze Kapitel hilft beim zügigen Lesen. Ich war schnell mit dem Buch durch. Was mich etwas gestört hat war, dass ich leider auch wenige Rechtschreibfehler entdeckt habe, was mir bei Büchern leider immer auffällt und mich etwas stört. Das ist für mich ein wichtiger Kritikpunkt. Des Weiteren gefiel mir die Geschichte. Zwischendurch gab es Sprünge immer zu außergewöhnlichen Erlebnissen von Rolf und man kann ihm durch seine gesamte Kindheit und Jugend folgen. Er hat ein schweres Leben, aber er weiß auch, wie er sich Spaß verschaffen kann. Rolf wird häufig geschlagen und er merkt, dass er nicht so sehr geliebt wird. Außerdem erfährt er erst sehr spät davon, dass seine Pflegeeltern eben nur das sind und nicht seine richtigen Eltern. Auch erfährt er es nicht mal von ihnen, sondern von Nachbarn. Das fand ich sehr traurig.
Mein Fazit:
Für Fans von autobiographischen Werken und dramatischen Kindheiten ist das eine gute Lektüre. Leser, die einen Kriegsroman erwarten sind hier natürlich auch falsch. Ich persönlich gebe dem Buch 3 von 5 Lesezeichen. Abzüge wegen Rechtschreibung, in meinen Augen zu hoher Preis (9,90 Euro hätte es auch getan) und wenig Bezug zur Besatzung selbst.