Über dieses Rezensionsexemplar habe ich mich sehr gefreut. Der Titel hatte mich sofort neugierig gemacht und angesprochen und das Cover passt einfach perfekt. Aber zuvor ein paar Details:
Meg Haston – Alles so leicht, TB, Carlsen Verlag, 320 Seiten, 7,99 € (Link führt zu Amazon und ist ein Affiliate-Link)
Darum geht es:
Stephanie, die lieber Stevie genannt wird, hat ein festes Ziel: Der 1. Jahrestag, an dem ihr Bruder starb, soll ihr letzter Tag im Leben sein. Sie arbeitet hart an diesem Ziel, doch nur ein paar Wochen vorher lassen ihre Eltern sie in Therapiezentrum einweisen. Dort angekommen, soll sie mit Hilfe von Anna, ihrer Therapeutin, wieder zum Lebenswillen zurückfinden. Und auch ihre Zimmergenossin gehört zu den Menschen, denen sie sich täglich näher fühlt.
Meine Meinung:
Das Thema des Buches ist Anorexia nervosa (Magersucht) sowie Bulimie (Ess-Brechsucht), Themen, die mir bisher fremd waren, da ich hierzu keine Berührungspunkte in meinem Leben habe. Dieses Buch hat meine Sicht darauf geändert.
Es ist schwer Worte zu finden, dieses Buch hat mich berührt. Es ist aus Sicht von Stevie geschrieben und was sie macht, welche Worte sie findet und welche Gedanken sie berühren, hat mich getroffen. Ihre Krankheit ging mir sehr nahe, weil ich ihre Gedanken nachvollziehen konnte, aber diesen letzten Schritt nicht.
Ich wollte sie rütteln, anschreien und ihr zeigen, wie schön das Leben sein kann.
Nach und nach erfährt man immer mehr Details von Stevies Leben und was ihr widerfahren ist. Ich musste immer wissen wie es weitergeht und ganz besonders: wie es endet. Dieses Buch fühlt sich so unglaublich authentisch an.
Aber das ist nicht alles. Auch über die anderen Mädchen, denen sich Stevie langsam annähert, erfährt man einiges. Jedes hat ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Probleme und ich habe manchmal gedacht: auch deine Geschichte möchte ich gerne von Anfang bis Ende lesen.
Anna, die Therapeutin, kommt nicht mit Standard-Therapiesätzen um die Ecke. Sie zwingt sich nicht auf, sie ist einfach nur da. Und manchmal ist das das Wichtigste: dass jemand da ist.
Wie ihr seht: Ich bin vollauf begeistert von diesem Buch. Es hat mich von der ersten Seite mitgenommen. Stevie hat so viele Seiten. Nach außen hin selbstsicher, selbstbewusst und stur, doch wenn man ihre Gedanken verfolgt merkt man, dass da noch mehr ist. Eine sensible Seite, eine Seite, die mit all dem klarkommen möchte. Sie ist eine verzweifelte junge Frau, die dringend Hilfe benötigt und diese im Therapiezentrum aufgezwungen bekommt.
Ich war übrigens hin und weg als ich gesehen habe, dass dieses Taschenbuch gerade mal 7,99 € kostet. Es ist meiner Meinung nach wesentlich mehr wert.
Hat es jemand von euch schon gelesen? Ich bin wirklich gespannt auf eure Meinung zu dem Buch :-)