Heute gibt es wieder eine etwas ernstere Rezension zu einem Buch, das schon in einer tollen Blogtour vorgestellt wurde. Meinen Beitrag dazu findet ihr hier.
Sabrina Schuh – Unter schwarzen Federn, Märchenspinnerei, TB, 312 Seiten, 9,99 € (Affiliate-Link, der zu Amazon führt)
Worum geht es?
In „Unter schwarzen Federn“ von Sabrina Schuh erlebt die Protagonistin Fee eine Tortur. Sie wird von ihren Mitschülern gemobbt. Zutiefst eingeschüchtert und seelisch angeschlagen sieht sie nur noch einen Ausweg: Der Sprung in den Tod. Markus, ein Mitschüler, kann diesen Selbstmordversuch gerade noch verhindern und bringt Fee zu sich nach Hause. Nach und nach teilt er mit ihr Erlebnisse und geht auf Fee ein und überredet sie, sich in eine psychiatrische Klinik einweisen zu lassen.
Meine Meinung:
Wie ihr in meinem Beitrag zur Blogtour sehen konntet, geht mir das Thema sehr nah, da meine Schwester ebenfalls und schon mehrfach einen Aufenthalt in psychiatrischen Kliniken hatte. Das war auch einer der Punkte, warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte und schließlich ein Rezensionsexemplar bekam.
Wenn man Fee ansieht, denkt man sofort in Klischees: Sie ist eine Außenseiterin, macht offenbar andere Dinge als andere Mädchen in ihrem Alter und ist „komisch“. Sie wird gemobbt. Jemand beginnt damit, jemand, der „cool“ zu sein scheint. Und die Menge macht mit. Irgendwann weiß keiner mehr warum er Fee nicht leiden kann, aber es ist eben so. Erst durch diesen Vorfall, ihren Suizidversuch, wird jemand, Markus, auf sie als Person aufmerksam und versucht sie zu verstehen und sie kennenzulernen und wird dabei überrascht.
Die Charaktere, besonders der von Fee, klingen typisch nach Klischee und ich möchte auch sagen, dass das auch tatsächlich so ist. Allerdings geht es tiefer. Die Personen sind tiefgründiger und werden von allen Seiten betrachtet. Fee und Markus haben sehr viel gemeinsam, aber das sieht man erst auf den zweiten Blick. Auf den ersten Blick sehen die Leben der beiden sehr unterschiedlich aus: er ist beliebt, sie nicht. Er hat viele Freunde und ihm fällt es leicht soziale Kontakte zu schließen und zu halten. Fee ist da anders. Sie scheut sich eher vor anderen bzw. weiß nicht, wie sie auf sie zugehen soll.
Die Story war recht authentisch und deshalb lesenswert. Es war schön zu verfolgen wie Fee’s und Markus‘ Ansichten sich nach und nach verändern und sie beginnen einander zu verstehen. Die Kapitel werden abwechselnd aus Sicht von Fee und Markus erzählt, weshalb man nicht raten muss, was der andere denkt, sondern alles hautnah miterlebt.
Der einzige Punkt, der mir hier nicht gefallen hat, war die Zeitspanne, in der Markus Fee „rettet“ bis hin zu dem Punkt, wo man merkt, dass er offenbar Gefühle für sie hegt. Für mich persönlich ging dieser Wandel etwas zu schnell, weil sie vorher praktisch nichts miteinander zu tun hatten und ich es schwierig finde, sich nach so einem Ereignis sofort zu verlieben (vielleicht ist es aber möglich :-) ).
Mein Fazit:
Schwere Kost in gut zu lesender Story verpackt. Es ging mir nah und es ist ein wichtiges Thema, das definitiv mehr Aufmerksamkeit verlangt und verdient.