Eine Kindheit unter Affen
317 Seiten, Broschiert, rowohlt, 14,99 Euro
Dieses Buch habe ich von Lovelybooks.de bekommen. Dort mache ich bei der Leserunde zu diesem Buch mit. Mich hat die Geschichte des Buches sehr interessiert und der Gedanke, dass die Autorin selbst dieses Leben geführt hat und es ihr Schicksal war, macht es umso lebensnaher.
Zunächst wie immer zum Cover. Trotz der Schattierungen erkennt man auf dem Cover ein noch sehr junges Mädchen, dass sich einem Affen nähert. Und das mitten im Dschungel. Die Farbgestaltung passt natürlich super zum Titel, zur Geschichte und wie ich finde, auch besonders zum Charakter von Marina Chapman, denn es wird deutlich, dass sie sich ihr Leben lang zur Natur hingezogen fühlt und fühlte. Im Innenteil steht, wie der Originaltitel der englischen Ausgabe ist: „The Girl with No Name“. Nach dem Lesen des Buches finde ich diesen Titel wesentlich interessanter, zumal Marina ihre Kindheit praktisch ohne eigene Identität verbrachte. Aber das ist wohl Geschmackssache. Ich habe mich schon immer gefragt, warum man nicht die Originaltitel übernimmt. Auch bei Filmen.
Aber zurück zum Thema. Das Buch :-) Die Story, die auf einer wahren Begebenheit beruht, berührt mich sehr. Von Anfang an ist da dieses kleine Mädchen, das ständig in andere Lebenssituationen gerät, von denen keine besser ist als die vorherige. Sie muss von Anfang an lernen, ihrem Instinkt zu vertrauen und kommt des Öfteren nur knapp mit dem Leben davon. Vieles hat mehr mit Glück als Verstand zu tun, denn ein kleines, hilfloses Mädchen, das von niemandem irgendetwas gelernt hatte, bevor es alleine im Dschungel ausgesetzt wurde, kann nur mit viel Glück überleben. Und Marina hat es geschafft.
Es ist wahrhaftig eine traurige, verstörende, spannende, dem Leben sehr nahe Geschichte. Mir gefiel auch sehr gut, dass sie das Buch ihren „Eltern“ gewidmet hat. Den Menschen, die sie später liebevoll aufnahmen und ihr ihr heutiges Leben ermöglichten. Ebenso schrieb sie dieses Buch zum Gedenken an Maruja. Die Frau, die sie zweimal gerettet hat, sie womöglich vor dem Tod bewahrte und ihr ermöglichte, dieses neue Leben zu beginnen. Sie war die erste Person, die Marina lieben und vertrauen konnte. Nach all diesen Enttäuschungen. Außerdem gibt es ein Nachwort von ihrer Ghostwriterin und wie sie sich kennenlernten.
Doch das Beste kam für mich zum Schluss. Es werden zwei Wohltätigkeitsorganisationen vorgestellt, die in direktem Zusammenhang mit dem Buch stehen. Die eine hilft hilflosen Kindern, wie Marina eines war und versucht ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Die andere Organisation versucht Affen zu schützen. Insbesondere die, die in Gefangenschaft von Wilderern geraten sind.
Hier findet ihr die Links zu beiden Organisationen:
http://www.sfac.org.uk –> Hilfe für verlassene Kinder in Schwellenländern
http://www.neoprimate.org –> Schutz der Affen und ihrer Heimat
Das Buch bekommt von mir 5 von 5 Lesezeichen.