Ein außergewöhnlicher Titel und ein außergewöhnliches Buch. Lange stand es in meinem Regal und ich habe es nur jetzt gelesen, weil ich dachte, dass es vielleicht zum Monatsthema zur Panem-Challenge passt. Und es hat wunderbar gepasst.
Gilles Paris – Der Glühwürmchensommer, HC, Bloomsbury, 221 Seiten, 16,99 €
Das Cover:
Finde ich sehr gelungen. Es ist hell und freundlich und passt super zum Titel. Auch wenn ich mir noch nicht im Klaren darüber bin, an was der Junge da hängt. Ist es ein Anker? Oder eine Schaukel? Aber man erkennt zweifellos das Meer, wo sich die Geschichte zuträgt: an der Côte d’Azur. Und die Punkte im Hintergrund auf dem Cover, die wie Blasen aussehen, deute ich mal als Glühwürmchen, die eine tragende Nebenrolle in diesem Werk spielen.
Der Inhalt:
Victor hat zwei Mütter. Die eine ist Buchhändlerin und liest den ganzen Tag, während die andere Künstlerin ist und malt. Seine Schwester ist ziemlich beschäftigt mit Jungs und sein Vater lebt in Paris und möchte einfach nicht erwachsen werden. Jeden Sommer fährt Victor mit seinen Müttern und seiner Schwester in das Haus seiner verstorbenen Tante, der Schwester seines Vaters, an der Côte d’Azur. Hier genießen sie den Sommer, doch dieses Jahr ist alles anders. Die Glühwürmchen, die seit Jahren nicht mehr hier waren, lassen sich dieses Jahr blicken. Victor beginnt sich zu fragen, warum sein Vater nie mitkommt Und dann lernt er auch noch die merkwürdigen Zwillinge kennen, die in brenzligen Situationen immer so plötzlich verschwinden wie sie aufgetaucht sind.
Meine Meinung:
Zunächst begann das Buch relativ langweilig und ich habe mich gefragt, wieso das Buch etwas Besonderes sein sollte. Victor ist ein neugieriger kleiner Junge, der die Welt sieht und sie hinterfragt, auch wenn er noch nicht alles versteht. Er entdeckt gerne und findet besonders die Glühwürmchen sehr faszinierend. Irgendwas steckt dahinter, dass sie ausgerechnet diesen Sommer wieder aufgetaucht sind. Victor findet in diesem Sommer allerlei Geheimnisse, auch düstere, heraus, die ihn in Gefahr bringen können. Doch er vertraut blind.
Das Buch ist mitfühlend und wird von Seite zu Seite interessanter und spannender. Ich wollte unbedingt wissen, ob Victor seinen Vater bald öfter sieht, warum sein Vater nie in das Haus seiner Schwester mitkommt, ob es einen Neuanfang für diese Familie gibt. All diese Fragen wurden auch beantwortet. Man fühlt sich ein wenig wie Zuhause, weil diese Familie trotz ihrer Eigenheiten (die wohl jede Familie hat) so normal ist mit ihren ganz normalen Problemen.
Ich mag Victor sehr gerne. Er ist aufgeweckt, abenteuerlustig und neugierig. Er hinterfragt die Welt, er vertraut ihr und liebt seine Familie.
Seine Schwester ist in meinen Augen auch eine sehr wichtige Person. Victor liebt seine große Schwester. Sie ist für ihn sehr wichtig und er beobachtet sie genau. Er weiß und sieht mehr, als die Erwachsenen und seine Schwester glauben und insbesondere in Bezug auf Jungs möchte er seine Schwester eigentlich beschützen.
Die Geschichte entwickelt sich zunächst relativ langsam und Stück für Stück werden die Geheimnisse, die die Côte d’Azur umgeben, aufgedröselt und Victor findet zu guter Letzt das Geheimnis heraus.
Fazit:
Ich möchte nicht zu viel verraten, deshalb nur so viel: Ich finde, dass dieses Buch ein ideales Sommerbuch ist.
Panem-Challenge: Das Buch spielt komplett an der Côte d’Azur und daher direkt am Meer. Monatsthema erfüllt.