Lange lag es auf dem SUB und nun passte es einfach zum Monatsthema und ich nahm es mir vor. Eigentlich hatte ich gerade weniger Lust auf dieses Buch, aber es war wohl so gut, dass man daraus einen Film gedreht hat (den ich immer noch nicht gesehen habe) und deshalb wollte ich doch einmal erfahren, wie man auf knapp 400 Seiten darüber schreiben kann, wie jemand von Bord ging und sein Leben auf dem Meer verbringt.
Yann Martel – Schiffbruch mit Tiger, TB, Fischer, 382 Seiten, 10,00 €
Das Cover:
So ein Tiger auf dem Cover fällt auf jeden Fall ins Auge. Er wirkt sehr majestätisch und man hat eindeutig Respekt vor so einem Tier. Mich faszinieren besonders diese großen schwarz umrandeten gelben Augen. Außerdem zu sehen ist auch Pi, derjenige, der zusammen mit dem Tiger einen Schiffsuntergang überlebt hat und nun versucht mit Tiger zu überleben.
Meine Meinung:
Ziemlich schnell kam mir der Gedanke: Tiger sind Fleischfresser. Mitten auf dem Meer, in einem Rettungsboot OHNE Fleisch außer Pi. Das kann doch nur schiefgehen. Der arme Pi. Doch dieser wusste sich durchaus zu helfen.
Zunächst gibt es eine kleine Vorgeschichte, bei der man verstehen lernt, wie es überhaupt passieren kann, dass man zusammen mit einem Tiger auf einem kleinen Rettungsboot landet. Dieser Teil des Buches hätte meiner Meinung nach etwas verkürzt werden können. Es wird allerlei über das Leben von Pi erzählt, dass meiner Meinung nach nicht wirklich relevant für den Rest des Buches ist. Wirklicht interessant wurde es, nachdem beide in diesem Rettungsboot gelandet sind. Denn was hatte Pi für eine Möglichkeit? Ins Wasser springen und schwimmen und hoffen, nicht allzu weit weg wäre Land oder ein Schiff? Entweder er wäre erfroren oder vor Erschöpfung vom Schwimmen gestorben. Die andere Idee wäre gewesen den Tiger loszuwerden. Doch wie zwingt man einen Tiger ins offene Meer zu springen ohne zu seinem Frühstück zu werden? Also versucht man in Ko-Existenz zu leben.
Ich fand es spannend mitzuverfolgen wie die beiden miteinander lernen umzugehen. Pi lernt schnell und weiß sich zu helfen, auch wenn die ein oder andere Gefahrensituation kommt. Eine weitere Sache, die mich bei dieser Art der Geschichten fasziniert ist, mitzuerleben wie die Person kreativ wird und versucht Nahrung zu beschaffen oder auch, wenn man auf dem Meer ist, salzfreies Wasser zu bekommen. Ich glaube, ich wäre dort gestorben.
Und dann kam das Ende des Buches und ohne etwas verraten zu wollen: Eine Wendung. Und ich weiß nicht mehr was die Realität ist. Aber ich weiß: Jetzt muss ich den Film sehen und sehen, wie die Filmemacher (wenn überhaupt) das alles interpretiert haben.
Mein Fazit:
Wirklich spannend, allerdings einige Passagen, die man hätte verkürzen oder weglassen können.
Panem-Challenge: Muss ich wohl nicht mehr viel zu sagen. Pi und der Tiger treiben während das ganzen Buches in einem Rettungsboot auf dem Meer.