Heute erscheint das neue Buch „Der Insasse“ von Sebastian Fitzek. Besonders die Aktionen und Werbung im Vorfeld haben neugierig gemacht. Auf der Buchmesse sah die Werbung zum Buch so aus:
Und dann durfte ich noch eine Simulation mitmachen, bei der ich an der Hand geführt wurde, damit ich nicht falle, falls ich mich erschrecke. Im Anschluss war es dann soweit und ich durfte Sebastian Fitzek interviewen:
1 Wie sah die Recherche zu „Der Insasse“ aus?
Die Recherche war hier tatsächlich relativ einfach. Zunächst hat mein Bruder lange in der Psychiatrie gearbeitet, wo es einen Hochsicherheitstrakt gibt, und zwar als Neuroradiologe. Ich habe auch leider einen guten Freund gehabt, der mehrfach in der Psychiatrie war, er lebt auch leider nicht mehr. Er war einer meiner allerbesten Freunde, mit einer psychischen Erkrankung, der mit Sicherheit auch viel damit zu tun hat, dass ich mich für psychologische Stoffe interessiere, aber am Ende spielt dieses Buch ja in einer psychiatrischen Gefängnisklinik, wo man selber als Laie auch keinen Zutritt hat, aber da gibt es sehr gute Dokumentationen. Es ist also keine herkömmliche Psychiatrie, dort sind verurteilte Straftäter. Die Klinik, so wie ich sie beschreibe, die gibt es in der Realität nicht. Sie ist zusammengesetzt aus vielen real existierenden Kliniken.
2 Es gab im Vorfeld viele Aktionen zum Buch. Unter anderem ein Experiment (hier geht es zum Experiment). Hast du das auch selbst ausprobiert?
Ich war davor und danach dabei, ich habe nicht die ganze Nacht dort verbracht. Ich wollte ja sehen wie reagieren Leute, die dieses Buch lesen und das war wirklich sehr interessant. Und ich bin sicher, dass wir das nochmal wiederholen werden mit einem anderen Buch. Normalerweise beobachtet man Menschen ja nicht dabei während sie lesen und wie sie darauf reagieren und interviewt sie vorher und nachher.
3 Hast du auch den Online-Test im Vorfeld mitgemacht?
Ja, habe ich. Den haben wir gemeinsam kreiert. Der Verlag, die Agentur, die die Umsetzung macht und ich.
4 Der Film zum Buch „Abgeschnitten“ kam gerade in die Kinos. Wie hat dir die Umsetzung dazu gefallen?
Die ist wirklich sehr nahe am Buch und sowohl Michael (Anm.: Michael Tsokos), wir haben das Buch ja gemeinsam geschrieben, waren schon von der Rohfassung geflasht und haben gesagt, so etwas hat man auch von der Härte her bisher noch nicht gesehen im deutschen Kino und haben uns sehr gefreut, dass es auch so umgesetzt wurde, wie es uns versprochen wurde.
5 Konntest du mitentscheiden, zum Beispiel bei der Wahl der Schauspieler?
Theoretisch hätte ich das gekonnt, aber wir haben im Vorfeld das komplette Package angeboten bekommen. Dr. Regina Ziegler ist Deutschlands größte und erste Filmproduzentin und hat gesagt ich möchte das mit dem Christian Alvart machen und er hat gesagt ich möchte das mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle machen und dann haben wir gesagt, gut, dann versuchen wir das so. Also, es stand schon von Anfang an so fest und wurde uns angeboten, da haben wir natürlich dann nichts mehr dabei verändert.
6 Sind weitere Filme in Planung?
Ja, es läuft, soweit ich es weiß, Ende November auf Sat1 „Amokspiel“ als Fernsehfilm und dann im Dezember „Passagier 23“ als Eventfilm bei RTL. Und weitere Filme sind auch geplant, aber müssen wir einfach mal gucken wie das ist.
7 Gibt es einen Grund warum manche Filme im Kino erscheinen und andere „nur“ im Fernsehen?
Kino ist das teuerste und risikoreichste. Wir haben einen sehr guten Start hingelegt, aber das Wetter, das wusste ich so gar nicht, ist bei Kino der Fluch. Also wenn’s nicht regnet, geht keiner ins Kino. Es ist ein Saisongeschäft. Hochrisikoreich, wahnsinnig teuer, also es ist nicht so, dass man das ständig machen kann.
8 Welches deiner Bücher ist dein Lieblingsbuch?
Das klingt wie eine Ausrede, wenn ich das sage, aber die Sache ist folgende, wenn du mich jetzt fragen würdest, was ist mein Lieblingskind, ich hab drei, dann würde ich die wahre Antwort sagen: Das ist mal David, mal Felix, mal Charlotte. Das ist wirklich tagesformabhängig. Selten alle drei gleichzeitig. Und das sind auch selten alle Bücher. Aktuell ist Abgeschnitten ganz oben, weil es im Kino läuft, am 24.10. erscheint der Insasse, dann wird der ganz hoch im Kurs stehen, wenn ich dann in Buenos Aires oder Griechenland auf der Buchmesse über „Das Paket“ reden kann… also das wechselt tatsächlich, mal so, mal so.
9 Letzte Frage: Googelst du dich manchmal selbst und schaust dir an, was die Leute über dich schreiben/reden?
Nein. Das mache ich nicht, weil wir lernen ja schon von unseren Eltern, und das geben wir unseren Kindern weiter, dass man nicht auf das achten soll, was andere sagen und auf der anderen Seite machen wir es dann alle doch, weil jeder guckt dann irgendwie in den Kommentaren im Facebook-Posting nach, aber im Grund genommen ist das eigentlich Quatsch. Man muss auf die Stimmen hören, die einem wichtig sind, man darf nicht kritikresistent sein und wenn jemand einem etwas persönlich Gutes will und sagt, du, pass mal auf, da würde ich was ändern, dann hört man eben zu, aber man sollte sein Leben nie nach wildfremden Leuten richten, weder im Positiven noch im negativen Sinne. Auch wenn jemand sagt, ich möchte unbedingt eine Fortsetzung von dem und dem Buch haben, auch im positiven Sinne sollte man sich danach nicht richten und machen und schreiben was einem am Herzen liegt. Bei einer negativen Kritik geht das genauso. Wenn man sich selbst googelt läuft man einfach Gefahr, dass man sich nach Menschen richtet, die man gar nicht kennt und deren Motive man nicht kennt und dann ist man wie bei so ’nem Flummi hin und her und verliert seine eigene Identität. Ich glaube, das ist sehr gefährlich. Es ist sowieso sehr gefährlich zu lesen, was andere über einen im Internet schreiben, das geht einem Schulkind, das auf Facebook lesen muss (oder woanders wie Instagram), was andere über einen denken genauso, das kann sehr gefährlich werden.
Vielen Dank für das Interview.
5 Kommentare zu “Sebastian Fitzek im Interview: „machen und schreiben was einem am Herzen liegt“”
Daggi
Tolles Interview :)
Ich muss unbedingt noch ins Kino. Habe schon den Mann meiner besten Freundin verpflichtet, der hat mich schon durch andere Filme begleitet, die mir nicht geheuer waren :D
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Passion4Books
Den musst du wirklich unbedingt sehen, der war richtig gut 😊 ist deine beste Freundin kein Thriller-Filmegucker?
Liebe Grüße
Anna
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Daggi
Nee, gar nicht. Mit ihrem Mann geh ich aber schon traditionell gegen Jahresende einmal ins Kino. 😊
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monikasbeautifulhome
Ein toller Mensch.
Liebe Gruesse
Monika
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Passion4Books
Ja das stimmt :-)
LG Anna
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